Textilienarten gibt es heutzutage so viele, dass man sich bei der Wahl des richtigen Materials richtig schwertut. Welche Unterscheidungen gibt es hinsichtlich Funktionalität und Qualität? Was muss man bei der Pflege und Reinigung beachten? Wir widmen uns diesen wichtigen Fragen, um einen guten Überblick über Textilien zu geben. Denn jede Faser hat Vor- und Nachteile und muss speziell gepflegt werden, damit Sie lange etwas von Ihrer Kleidung haben.

Was ist Textil?

Unter Textil versteht man eine Fläche, deren Zusammensetzung aus einem oder mehreren Garnen besteht. Die Herstellung erfolgt auf unterschiedliche Arten, z.B. Weben oder Stricken (händisch oder maschinell). Jeder gewebte oder gestrickte Stoff ist somit ein Textil.

Wie unterteilen sich Textilien grundsätzlich?

Textilien lassen sich hinsichtlich ihrer Fasern differenzieren. Im Folgenden erklären wir Ihnen 4 unterschiedliche Gruppen.

Pflanzliche Naturfasern

Pflanzenfasern gehören zu den ältesten verwendeten Fasern zur Herstellung von Kleidung. Die Nutzung geht auf mehrere zehntausend Jahre zurück. Noch heute werden die Naturfasern gerne in der Mode-Industrie genutzt. Zu diesen Fasern gehören Hanf, Jute, Sisal, Leinen und Baumwolle.

Tierische Naturfasern

Die Tierfaser Wolle wurde bereits in der Jungsteinzeit zu Kleidung verarbeitet. Das Material eignet sich ideal für die Herstellung von Garnen und Geweben. Neben Schafswolle gehört Kaschmir (Kaschmirziege), Angora (Angorakaninchen) oder auch Seide (Seidenraupe) zu dieser Kategorie.

Chemiefasern aus natürlichen Polymeren

Bereits im 17. Jahrhundert wurde in England mit Chemie- und Kunstfasern experimentiert. Im Laufe des 20. Jahrhunderts gewann die Chemiefaser immer mehr an Bedeutung. Heutzutage wird ca. 65 % der Weltfaserproduktion aus künstlichen Fasern gewonnen.

Der Grundstoff der Chemiefasern aus natürlichen Polymeren ist pflanzlich. Sie werden aus Zellulose (= Holz) gewonnen. Dazu zählen unter anderem Viskose, Modal und Acetat.

Chemiefasern aus synthetischen Polymeren

Die Herstellung synthetischer Textilien erfordert die Grundstoffe Kohle, Erdöl und Erdgas. Durch chemische Prozesse entstehen dadurch künstliche Fasern, die wiederum zur Weiterverarbeitung genutzt werden. Zu diesen gehören unter anderem Polyester, Polyamid, Elasthan und Polyacryl.

Überblick zur Pflege & Reinigung von Textilien

Stoff Art der Wäsche Maximale Temperatur Sonstiges
Baumwolle Waschmaschine Nach Etikett
Viskose Waschmaschine 40°C
Leinen Handwäsche 40°C Unbedingt bügeln
Seide Handwäsche 30°C Vorsichtig behandeln
Kaschmir Handwäsche 30°C In den Trockner geben
Wolle Waschmaschine 30°C Wollwaschmittel verwenden
Polyester Waschmaschine Nach Etikett Nie in den Trockner
Polyacryl Waschmaschine 40°C
Polyamid Waschmaschine 40°C

Pflege von pflanzlichen Fasern

Sehen wir uns im ersten Schritt an, wie man pflanzliche Fasern richtig pflegt, um die Langlebigkeit zu unterstützen.

Baumwolle

Baumwolle kennt man im unverarbeiteten Stadium als dicke weiße Wattebäusche. Der Anbau passiert beispielsweise in Indien, China, in den USA und Afrika. Das Material zeichnet sich durch hohe Qualität aufgrund der Länge der Fasern aus.

Baumwolle

Vorteile:

  • Leichtes Gewicht
  • Hautfreundliches, weiches Material
  • Atmungsaktiv
  • Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierend
  • Pflegeleicht und widerstandsfähig
  • Saugfähig

Nachteile:

  • Geringe Elastizität (knittert leicht)
  • Lange Trocknungszeit (wegen Saugfähigkeit)

Pflege von Baumwolle:

Baumwolle kann unbedenklich in der Waschmaschine gewaschen werden. Aufgrund der Tatsache, dass das Material oft mit anderen kombiniert wird (z.B. in Kombination mit Viskose), sollte man sich am Pflegeetikett orientierten. Geschätzt wird vor allem die Pflegeleichtigkeit.

Viskose

Viskose ist eine Naturfaser, die aus Holz gewonnen wird. Bei der Verarbeitung werden Harze und andere Stoffe ausgekocht. Weil die Zellulose gereinigt und gebleicht werden muss, gilt die Herstellung nicht als umweltfreundlich.

Viskose

Vorteile:

  • Gut hautverträglich und weich
  • Antistatisch
  • Fällt gut (erkennbar am seidigen Glanz des Stoffes)
  • Kann Feuchtigkeit gut aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen
  • Leicht zu färben (großer Vorteil in der Mode)

Nachteile:

  • Kann beim Waschen schnell einlaufen
  • Geringe Elastizität (knittert leicht)
  • Umweltbelastung

Pflege von Viskose:

Viskose sollte mit maximal 40 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden. Bunt- und Weißwäsche muss unbedingt getrennt voneinander gewaschen werden. Falls das Kleidungsstück beim Waschen eingelaufen sein sollte, kann man dieses versuchen, leicht auseinander zu ziehen.

Leinen

Die Stängel der Flachspflanze werden zur Gewinnung von Leinenfasern herangezogen. In der Praxis wird Leinen oft mit Baumwolle gemischt – das sogenannte Halbleinen. Besonders angenehm ist Leinen im Sommer, da es luftig und leicht ist sowie eine kühlende Wirkung hat.

Leinen

Vorteile:

  • Hohe Festigkeit
  • Ideal im Sommer (luftig und leicht)
  • Nachwachsender Rohstoff
  • Pflegeleicht und reißfest
  • Hautfreundlich

Nachteile:

  • Zerknittert schnell

Pflege von Leinen:

Leinen ist pflegeleicht und kann daher problemlos in der Maschine gewaschen werden. Bei gefärbter Kleidung sollten Sie jedoch maximal 40 Grad wählen. Da das Material leicht knittert, sollte dieses gebügelt werden – auch das ist unbedenklich.

Pflege von tierischen Fasern

Bei tierischen Fasern bedarf es in den meisten Fällen einer speziellen Pflege, damit man lange vom Kleidungsstück profitiert.

Seide

Seide ist ein reines Naturprodukt, das in Asien aus den Seidenraupen gewonnen wird. Die Herstellung funktioniert wie folgt: Vor dem Schlüpfen werden die Raupen mit heißem Wasser oder Wasserdampf getötet. Dadurch behält der Kokon seine Form. Im heißen Wasser werden die Kokonfäden gelöst, anschließend werden 7-10 Fäden zu einem Rohseidenfaden zusammengefasst. Weil die Fäden so dünn sind, entsteht nach der Verarbeitung eine besonders glatte Oberfläche.

Seide

Vorteile:

  • Bei jeglicher Temperatur formbeständig
  • Atmungsaktiv
  • Extrem leichtes Gewicht
  • Kann leicht gefärbt werden
  • Hohe Hautverträglichkeit: für Allergiker geeignet
  • Unempfindlich gegenüber Gerüchen
  • Kurze Trocknungszeit

Nachteile:

  • Herstellung ist ethisch fragwürdig (Raupen werden getötet)
  • Kann nicht in der Waschmaschine gewaschen werden (Handwäsche)
  • Teures Material

Pflege von Seide:

Seide sollte unbedingt bei niedriger Temperatur, mit einem speziellen Waschmittel und per Hand gewaschen werden. Gebügelt werden kann der Stoff auf niedriger Stufe. Allgemein sollte Seide mit Vorsicht behandelt werden, da das Material sehr empfindlich ist.

Kaschmir

Kaschmirwolle stammt aus dem Fell der gleichnamigen Ziege. Der natürliche Lebensraum der Tiere befindet sich in Höhen bis 5.000 m. Gewonnen werden die Haare beim Auskämmen während des Fellwechsels jedes Frühjahr. Für die Herstellung eines Pullovers werden etwa drei bis vier Ziegen gekämmt. Dadurch ist Kaschmir das teuerste Edelhaar, welches am Markt verfügbar ist.

Kaschmir

Vorteile:

  • Höchste Wärmedämmung unter Naturfasern
  • Effiziente Feuchtigkeitsabweisung
  • Kaum schmutz- und geruchsanfällig
  • Extrem reißfest
  • Atmungsaktiv
  • Hautfreundlich und sehr weich
  • Sehr leichtes Material

Nachteile:

  • Sehr teuer
  • Kann möglicherweise verfilzen

Pflege von Kaschmir:

Beim Waschen nutzt man am besten ein flüssiges Wollwaschmittel. Falls keine Pflegeangaben auf dem Etikett zu finden sind, können Sie die Kleidung per Hand bei max. 30 Grad waschen. Achten Sie darauf, dass die Edelwolle nicht gerieben wird, da sie sonst verfilzen kann. Vermeiden Sie es unbedingt, die Wolle im Trockner zu behandeln.

Wolle

Bei den Woll-Arten gibt es viele Unterscheidungen, denn alle Tierhaare differenzieren sich hinsichtlich Dicke, Qualität und Tragekomfort. Die bekannteste Woll-Art ist die Schafswolle. Schafe werden ein- bis zweimal pro Jahr geschoren und das Haar anschließend gewaschen und getrocknet. Die langen Wollfäden werden schließlich zu Geweben und Stricken weiterverarbeitet.

Wolle

Vorteile:

  • Isoliert Wärme
  • Atmungsaktiv
  • Knittert nicht
  • Kaum schmutzanfällig
  • Nachhaltig
  • Nachwachsender Rohstoff
  • Stark elastisch

Nachteile:

  • Kann leicht eingehen (Waschen mit hohen Temperaturen)
  • Kann leicht verfilzen
  • Kann kratzen (anhängig von Woll-Art)

Pflege von Wolle:

Mit einem flüssigen Wollwaschmittel können Sie nichts falsch machen. Schauen Sie sich aber immer den Pflegehinweis auf dem Etikett an. Wenn Sie per Hand waschen, sollte das Wasser nicht wärmer als 30 Grad sein. Achten Sie darauf, das Material nicht zu reiben, damit es nicht seine Form verliert. Letztlich sollten Sie das Kleidungsstück gründlich auswaschen.

Pflege von synthetischen Fasern

Bei der Herstellung synthetischer Textilien greift man auf die Grundstoffe Kohle, Erdöl und Erdgas zurück. Diese werden mittels chemischer Prozesse zu Fasern umgewandelt.

Polyester

Polyester ist eine Kunstfaser, die auf dem Rohstoff Erdöl basiert. In der Produktion mit dem Schmelzspinnverfahren werden Endlosfaden gewonnen, die der weiteren Verarbeitung zu Textilien dienen. Für höheren Komfort wird Polyester häufig mit Baumwolle oder Viskose gemischt, die das Tragegefühl verbessern.

Polyester Etikett

Vorteile:

  • Hautfreundlich und weich
  • Pflegeleicht
  • Hohe Reißfestigkeit und Formbeständigkeit
  • Leicht und hält trotzdem warm
  • Knittert fast nicht

Nachteile:

  • Empfindlich gegenüber Hitze
  • Umweltschädlich, da Polyestergewinnung Ressourcen verschwendet

Pflege von Polyester:

Polyester vereint viele Vorteile, da es pflegeleicht ist und schnell trocknet. Deshalb können Sie die Kleidungsstücke unbedenklich im Feinwaschgang (Waschmaschine) waschen. Zum Trocknen hängen Sie die Kleidung am besten auf dem Wäscheständer auf. Bügeln ist oftmals gar nicht zwingend notwendig.

Polyacryl

Polyacryl ist eine weit verbreitete Kunstfaser, die mittels Nass- oder Trockenspinnverfahren hergestellt wird. Die Fasern können alleinig zu einem Kleidungsstück weiterverarbeitet oder mit Wolle, Baumwolle oder anderen Garnen gemischt werden. Dadurch bündelt es viele Vorteile und kann als Material für viele verschiedene Produkte dienen.

Polyacryl

Vorteile:

  • Leichtes und wärmendes Material
  • Bleibt formstabil
  • Pflegeleicht
  • Weich
  • Filzt nicht

Nachteile:

  • Empfindlich gegenüber Hitze
  • Kein Temperaturausgleich – man schwitzt schneller

Pflege von Polyacryl:

Grundsätzlich sollte Polyacryl nur bis 40 Grad gewaschen werden, da es nicht hitzebeständig ist. Des Weiteren sollte man die Kleidungsstücke nicht unbedingt in den Trockner geben. Das Material trocknet jedoch extrem schnell, daher kann es problemlos am Wäscheständer aufgehängt werden.

Polyamid

Auch bei der Herstellung von Polyamid entsteht ein Endlosfaden, der auf Basis von Aminosäuren gewonnen wird. Dadurch können bestimmte Formen und Stärken erzeugt werden. Häufige Zusätze sind Baumwolle, Viskose oder Futterstoff.

Polyamid

Vorteile:

  • Hohe Reißfestigkeit und Elastizität
  • Feuchtigkeitsresistent
  • Knittert kaum
  • Leichtes Gewicht, fließend
  • Verbindet sich einfach mit anderen Stoffen (noch mehr positive Eigenschaften)

Nachteile:

  • Empfindlich gegenüber Hitze

Pflege von Polyamid:

Polyamid ist hitzeempfindlich, weshalb es nicht über 40 Grad gewaschen werden sollte. Es empfiehlt sich auch hier die Pflegehinweise zu beachten, vor allem in Kombination mit anderen Fasern, wie Baumwolle oder Viskose. Der Trockner sowie bügeln ist nicht notwendig, denn das Material knittert nicht. Stattdessen können Sie es über dem Wäscheständer trocknen lassen.

Pflege bestickter und bedruckter Bekleidung – was muss man beachten?

Mit bestickter und bedruckter Kleidung können Sie z.B. Ihr Team (Verein, Arbeit etc.) als professionelle Einheit präsentieren. Damit Sie lange von den Outfits profitieren, sollten Sie diese aber auch richtig pflegen. Wir geben Ihnen einige Tipps an die Hand.

Bedruckte Textilien

Bedruckte Textilien können je nach Drucktechnik bis 60 Grad gewaschen werden. Der Druck ist dann sehr gut haltbar und die Farben sind auch nach vielen Waschvorgängen noch brillant. Bei Stickerei Birdy nutzen wir z.B. hauptsächlich den Siebdruck. Durch diesen dringt die Farbe direkt ins Gewebe und wird dort für eine lange Haltbarkeit fixiert.

Bedruckte Kleidung

Bestickte Textilien

Für die Bestickungen eignet sich als Material beispielsweise Baumwolle. Diese Kleidung ist angenehm zu tragen, sie nimmt kaum Gerüche auf und ist bis 60 Grad waschbar. Jedoch können Textilien mit der Zeit einlaufen – dies ist nicht zu vermeiden.

Um Abhilfe zu schaffen, sollte die Kleidung nach dem Waschen noch im nassen Zustand in Längsrichtung gezogen und erst dann aufgehängt werden, und nicht zu stark schleudern! Vermeiden Sie bestmöglich auch den Trockner.

Die Stickerei muss nach dem Waschen auch gebügelt werden, da es sein kann, dass sie sich aufgrund des Schrinkings des Materials zusammenzieht.

Das bei Birdy verwendete Garn ist 90 Grad waschecht, farbecht und die Stickerei glättet sich nach dem Bügeln wieder völlig. Das Bügeleisen schädigt den Stick und den Glanz nicht. Es ist auch nicht nötig auf links zu bügeln.

Bestickte Kleidung

Fazit

Nun haben Sie eine Übersicht über die gängigsten Materialien in der Textilbranche und wissen genauestens über Vor- und Nachteile sowie die richtige Pflege Bescheid.

Wenn Sie gerne Kleidung mit Bestickung oder Druck in Auftrag geben möchte, dann ist Stickerei Birdy Ihr richtiger Ansprechpartner. Wir setzen stets auf höchste Qualität bei den verwendeten Materialien, weil das einerseits nachhaltiger und andererseits unser Markenzeichen ist.

Kontaktieren Sie uns bei Fragen, wir beraten Sie gerne!